Diagnose Krebs - was nun?

Liebe Patientin, lieber Patient,

mit unserer langjährigen Erfahrung in Bezug auf Krebserkrankungen fällt uns immer wieder auf, dass trotz der weiten Verbreitung und des Bekanntheitsgrades der Krankheit Krebs bei der Diagnose, für die betroffenen Patientinnen und Patienten ein hoher Aufklärungsbedarf besteht. Deshalb haben wir uns vorgenommen, Sie über wichtige Details zu informieren und uns auf das Wesentliche zu beschränken.

Informieren

  • beim Haus- oder Facharzt. Nehmen Sie sich gemeinsam die Zeit, um sich ein realistisches Bild über Ihre Erkrankung zu machen.
  • durch Lesen. Es existiert zahlreiches Informationsmaterial in Form von Patientenleitlinien z. B. des Ärztlichen Zentrums für Qualitätssicherung, Broschüren z.B. der Deutschen Krebshilfe e. V., das verständlich formuliert ist und spezifische Inhalte vermitteln kann.
  • durch Internet. Viele Informationen, die bereits in Broschüren erhältlich sind, gibt es meist parallel im Internet. Dort finden Sie auch zusätzliche Infos, z. B. über neue Therapiemethoden.
  • durch Gespräche. Reden Sie mit Betroffenen über Ihre Situation. Kontakte können Sie u. a. in Selbsthilfegruppen knüpfen. Sie werden erkennen, dass Sie nicht alleine sind.

Akzeptieren

Durch Informationen und Gespräche lernen Sie mit der Krankheit besser umzugehen. Um Problemen im persönlichen Bereich vorzubeugen und die Krankheit nicht als unüberwindbare Belastung zu sehen, können Sie psychologische Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen.

  • Behandlung
  • Hilfe & Unterstützung
  • Informationen
  • Tumordokumentation
  • Kontakt

Behandlung - was tun?

Die Therapie der Wahl ist meist die Operation. Es gibt jedoch auch Tumore, die ebenso gut auf eine Bestrahlung oder Chemotherapie ansprechen. Bei manchen Krebsarten wird eine Kombination von Therapien (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Hormontherapie, Antikörpertherapie) empfohlen.

Welche Therapien eingesetzt werden, ist bei jeder Krebsart verschieden, d. h. es gibt verschiedene Vorgehensweisen.

Vielleicht werden Sie mit dem Begriff „Organkrebszentrum“ konfrontiert. Es gibt Brustkrebs-, Darmkrebs-, Prostatakrebs-, Lungenkrebs-, Hautkrebs-, Pankreaskrebs-, Gynäkologische Krebszentren, Krebszentren für Kopf-Hals-Tumore, Neuroonkologische Zentren oder auch Onkologische Krebszentren, in denen verschiedene Tumoren behandelt werden. Zertifizierte Organkrebszentren werden jährlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft und medizinische Fachgesellschaften geprüft und garantieren eine spezialisierte und fachübergreifende Versorgung der Patienten nach den aktuellsten Leitlinien.

Die behandelnden Ärzte werden Ihnen Wege aufzeigen. Wichtig ist, dass Sie Ihrem behandelnden Arzt vertrauen! Trotz der zu erwartenden Nebenwirkungen, wie z. B. Haarausfall oder Übelkeit, ist es notwendig, dass Sie durchhalten; nur durch Ihre Mitarbeit kann ein bestmöglicher Therapieerfolg erzielt werden!

Alltagsleben

Damit Ihr Alltagsleben und das Ihrer Familie während und auch nach einem Krankenhausaufenthalt nicht noch zusätzlich belastet wird, können Sie Unterstützung in Form von Familienhilfe erhalten.

Leistungen der Familienhilfe:

  • Hauswirtschaftliche Leistungen: Einkäufe, Essenszubereitung, Wäschepflege, Wohnungspflege, Verwaltung des Haushaltsgeldes, Tagesstrukturierung
  • Pflegerische Leistungen: Wahrung der Hygiene, Wechseln der Kleidung, Versorgung kranker Kinder, Säuglingspflege, Grundpflege und Betreuung kranker, alter und pflegebedürftiger Familienangehöriger sowie Betreuung von Menschen mit Behinderungen
  • Pädagogische Leistungen: Betreuung und Versorgung der Kinder, wie z. B. Unterstützung bei den Hausaufgaben, Anregung für Spiele und Freizeitgestaltung, Ansprechpartnerin für Probleme


Wie Sie zu einer Familienpflegerin kommen:

  • Verordnung des behandelnden Arztes
  • Antrag an die Krankenkasse stellen
  • Bewilligung der Krankenkasse
  • Kontaktaufnahme mit ambulanten Pflegediensten

Situation nach Entlassung aus der Klinik

Oft schließen sich an die Krankenhausbehandlung ambulante Therapien, wie  Strahlentherapie oder Chemotherapie an. Nach Abschluss der primären Therapie können z.B. Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitationen beantragt werden. Diese Maßnahmen sollen Ihnen helfen, körperlich und seelisch wieder zu sich zu finden und neue Kraft zu schöpfen.

Scheuen Sie sich nicht davor, evtl. psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation oder neu aufgetretener Probleme im Zusammenhang mit der Erkrankung kann eine neutrale Sicht der Dinge oft hilfreich sein.
Unterstützung können Sie auch in Selbsthilfegruppen erhalten.

Dort geben Ihnen Menschen die sich in derselben Situation wie Sie befanden zusätzliche Tipps, z. B. bei der Beschaffung von Hilfsmitteln oder bei der Beantragung von Kuren oder zu sportliche Aktivitäten.

Haben Sie Schmerzen, Übelkeit, Schwindel, oder andere Beschwerden? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, er kann Ihnen helfen!

Nach Entfernung von Lymphknoten treten manchmal Ödeme (Schwellungen der Arme, Beine, etc.) auf. Hierfür ausgebildete Krankengymnasten und Lymphtherapeuten können durch spezielle Therapien helfen.

Vielleicht werden Sie mit dem Begriff „Nachsorge“ konfrontiert. Nachsorge bedeutet, die jetzt (nach der ersten Therapie) eingetretene Gesundung in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Die Abstände der Kontrolluntersuchungen richten sich u. a. nach der Art des Tumors und dem Zustand nach abgeschlossener Therapie. Diese Untersuchungen können durch Fachärzte oder Ihren Hausarzt vorgenommen werden.

Unterstützen Sie Ihren Heilungserfolg durch Sport bzw. gesunde Ernährung und allem was Ihnen gut tut!

Wo finde ich Hilfe und Unterstützung?

Jedes Krankenhaus bzw. jede Klinik verfügt über einen Sozialdienst und psychoonkologische Mitarbeiter.

Die Sozialarbeiter/-innen dort informieren Sie über: 

  • Wiedereingliederung ins Berufsleben
  • Anschlussheilbehandlungen
  • Schwerbehindertenausweis
  • ggf. Versicherungsrente wegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit
  • Möglichkeiten der ambulanten Versorgung und häuslichen Krankenpflege
  • Selbsthilfegruppen

Die psychoonkologischen Mitarbeiter helfen Ihnen durch folgende Angebote:

  • Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität
  • Begleitung durch professionelle Ansprechpartner in verschiedenen Krankheitsphasen
  • Gespräche in akuten Krisensituationen
  • Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
  • Unterstützende Begleitung bei zunehmenden emotionalen Belastungen wie Ängste oder Depressionen

siehe auch Kontakt- und Informationsstellen u.a. für Selbsthilfe und psychosoziale Beratung bayernweit

Informationen zu Krebs

Es gibt im Internet verschiedene Webseiten mit Informationen zu Krebs.

Aufgrund der Fülle von Angeboten empfehlen wir Ihnen, zuerst die Broschüre des Krebsinformationsdienstes "Sicher surfen zum Thema Krebs: So finden Sie gute Informationen im Internet" zu lesen.

Hier noch beispielsweise einige Links zu Lexikas und Informationen zu Krebs:

Weitere Links finden Sie auch unter Links zu externen Seiten im Menü oder auch auf der Webseite des Krebsinformationsdienstes www.krebsinformationsdienst.de

Tumordokumentation - warum?

Bei der Heilung von Krebs wurde bis heute weltweit schon viel erreicht. Trotzdem ist es wichtig, noch mehr über die Ursachen, die Entwicklung und das Vorkommen von Krebs herauszufinden. Nur so können wir noch besser die Krankheit frühzeitig erkennen oder behandeln.

Tumordokumentation bedeutet verlaufsbegleitende Erfassung der Daten Ihrer Krankheit im Rahmen der Datenschutzbestimmungen.
Aufgrund dieser vielen einzelnen Daten können wir Aussagen machen wie eine bestimmte Krebsart behandelt wird, diese Behandlung - falls notwendig - weiter verbessern und Aussagen über besondere Vorkommen oder Nebenwirkungen machen.

Im Mittelpunkt steht die Erfassung aller Behandlungsschritte eines erkrankten Menschen, damit jeder Patient auf hohem Niveau und nach aktuellen Leitlinien behandelt werden kann.

Jährlich findet vor allem für PatientInnen ein "Onkologisches Symposium" statt (siehe Fortbildungen), eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, die umfassend über Krebserkrankungen informiert. PatientInnen selbst legen jedes Jahr durch entsprechende Vorschläge fest, welche Themen besonders wichtig für sie sind und das Tumorzentrum lädt entsprechend Fachleute ein. Studien und Forschungsprojekte im Rahmen der Versorgungsforschung und Lebensqualitätsforschung werden PatientInnen ebenfalls durch das Tumorzentrum angeboten.

Falls Sie wissen möchten, ob und welche Eintragungen zu Ihrer Person gespeichert sind, können Sie jederzeit beim Tumorzentrum nachfragen und Ihre eigenen Daten einsehen.

Des Weiteren erhalten Patienten oder Angehörige Auskunft und Hilfestellungen zum Thema Krebs (Ansprechpartner im Tumorzentrum Regensburg: Frau Prof. Dr. med. Monika Klinkhammer-Schalke und Frau Dr. med. Brunhilde Steinger).

Broschüren zu spezifischen Krebsformen werden kostenfrei zur Verfügung gestellt und ebenso die Übermittlung von Adressen z.B. für Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen in der jeweiligen Region. (siehe auch Kontakt- und Informationsstellen bayernweit)


Rufen Sie einfach im Tumorzentrum Regensburg unter der Telefonnummer 0941-9431803 an.

Patientenanfragen

So können Sie sich mit uns in Verbindung setzen:

Anschrift:
Tumorzentrum Regensburg
Institut für Qualitätssicherung und Versorgungsforschung der Universität Regensburg
Am BioPark 9
93053 Regensburg

Telefon:
Tel:  +49 (0) 941 / 943 1803
Fax: +49 (0) 941 / 943 1802

E-Mail:
zentrum.tumor@klinik.uni-regensburg.de